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Marbacher Pädagogik

Marbacher Pädagogik eröffnet Perspektiven – Grafik eines Schulkindes

Der Begriff Marbacher Pädagogik wird als Bezeichnung für vielfältige und transdiziplinäre Überlegungen und Praktiken verwendet, die Phänomene und Strukturen im Lerngeschehen mit Kindern erforschen.
Voraussetzung für solches Nachdenken und Handeln ist ein Lernort, der verschiedene Aspekte zeitgemäßer Bildung in seiner Einrichtung berücksichtigt.

Die Marbacher Pädagogik weiß sich in ihrer Entwicklung in der Spannung zwischen den reformpädagogischen Ideen der Aufklärung und modernen und offenen Organisationsformen von Unterricht im 21. Jahrhundert. Sie vermag keine Verwirklichung utopischer anthropologischer Vorstellungen sein und auch keine Wegbereiterin für funktionale Inhalte, die der Zeitgeist in ökonomischen und technologisierten Zusammenhängen bereithält. Stattdessen ergänzt die Marbacher Pädagogik die historischen Perspektiven auf Kinder der zurückliegenden dreihundert Jahre mit der Geschichtlichkeit von Kindheit.

Marbacher Pädagogik versucht in ihrer Praxis die Erkenntnisse der Humanwissenschaften zu reflektieren und mit den Erfahrungen aus der Arbeit mit Kindern abzugleichen. Das Zusammenwirken kritischer Kräfte auf der einen Seite und kindlichem Gemüt auf der anderen Seite schaffen pädagogische Ansatzpunkte, die sich immer wieder wandeln können.

Marbacher Pädagogik stellt sich selbstbewusst und erwartungsvoll den Unruhen unserer Zeit und den Unwägbarkeiten der Zukunft. Auch mit ihren Wurzeln in der Geburtsstadt Friedrich Schillers will Marbacher Pädagogik offen sein für andere kulturelle Spielräume und in folgende Epochen hineinwirken.

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Keine Priorität für schriftliche Rechenverfahren

Lorenz Obleser Stellenwerttabelle
Die Stellenwerttabelle gehört zu den anschaulichen Werkzeugen, die schriftliches Rechnen nicht notwendigerweise erforderlich machen.

Schriftliche Rechenverfahren gelten als zweckmäßig und bieten eine arbeitsökonomische Erleichterung. Sie beschränken in zahlreichen Teilschritten jedoch den Zahlenraum und ermöglichen dadurch, dass Schulkindern im Mathematikunterricht weitläufige Prozesse vorenthalten werden und ihr arithmetischer Erfahrungsraum unnötig reglementiert wird. 

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Kullernde Begehrlichkeit von fragwürdiger Reife

Lorenz Obleser Kastanien

Nichts hätte ich aufgeschrieben, wäre da nicht die Überlegung gewesen, dass es noch Sommer sein könnte und mich das Nachdenken über die Wiederkehr vergangener Momente in aktuellem Gewand bestimmte. Aber Provokationen des Zeitgefühls halte ich aufgrund ihrer irritierenden Nachhaltigkeit für bedenkenswert, solange sie nicht münden in der Schmeichelei aller Sorgenfalten: „Kinder, wie die Zeit vergeht.

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